Programm 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der Kunst,
liebe Gäste der Hermann Haake Stiftung,

es gibt viele drängende Themen in unserer Welt, in unserer Gesellschaft, die sich in der Musik und in der Literatur widerspiegeln.
Wir nehmen neu Anlauf. Über die Freiheit und unser Ringen darum werden wir zum Jahrestag der Reichspogromnacht drei Abende mit Musikerinnen und Musikern, mit Sprecherinnen und Sprechern und mit Ihnen in der Stadtkirche Ludwigsburg veranstalten.

Im Eröffnungskonzert am 4.11. wird die Liebe zur Freiheit und die Freiheit in der Liebe in der Oper besungen. Es erklingt der Kampf um die Freiheit gegen Machtanspruch und Zwang. Die „Schub(a)rtiade“ am 7.11. beginnt mit einem Orgelstück von Christian Friederich Daniel Schubart, der in dieser Kirche vor 250 Jahren Organist war. Sein Schicksal spiegelt sich in seinem Liedtext Die Forelle und führt in einen musikalischen wie literarischen Abend rund um die künstlerische Freiheit. Am 9.11., dem Jahrestag der „Reichskristallnacht“ wollen wir erinnern: mit dem Augenzeugenbericht des amerikanischen Generalkonsuls, mit den Lyrikerinnen Selma Meerbaum-Eisinger, Hilde Domin und Mascha Kaléko und dem Reutlinger Dichter Bernd Storz. Dazu und dazwischen erklingt Musik u.a. von Sergiu Natra und Roman Haubenstock-Ramati und als Kenrstück und Höhepunkt des Abends „Okanagon. Der Herzschlag der Erde“ von Giacinto Scelsi.

Wie freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Bezirkskantorat Ludwigsburg und dem Förderverein für Musik an der Stadtkirche e.V. bei den Konzerte und Lesungen der Hermann Haake Stiftung in diesem November in der Stadtkirche Ludwigsburg.

Ihre Freia Fischer
Hermann Haake Stiftung

Donnerstag 4.11.21

Pavlina Chamantne, Christina Maier, Bernhard Epstein, Piotr Gryniewicki, Junoh Lee – © Fotos: privat

Donnerstag  4. November  19:30 Uhr

Opernabend: Freiheitsliebe

Pavlina Chamantne, Sopran
Christina Maier, Mezzosopran
Piotr Gryniewicki, Tenor
Junoh Lee, Bass

Bernhard Epstein, Klavier und Leitung

Im Opernrepertoire sind die Liebe zur Freiheit und Freiheit in der Liebe schon immer die großen Themen gewesen. Politische und äußere Zwänge, Machtansprüche und Widersacher versuchen die Freiheit anderer einzuschränken, viele Konflikte werden durch den Kampf um Freiheit entfacht. So kämpft Manon Lescaut um die Freiheit, sich für ihren Geliebten Des Grieux entscheiden zu dürfen, Cleopatra beweint ihr Schicksal in Ketten gelegt im Kerker und Kaspar lockt seinen Konkurrenten Max in eine Falle, sich mit teuflischen Freikugeln seine Braut Agathe freizuschießen. Dieser Opernabend zeigt den Kampf um Freiheit in all seinen Facetten mit Werken von W.A. Mozart, C. M. v. Weber, P. Mascagni, G. Puccini u.a. 

Sonntag 7.11.21

Johanna Pommranz (©Oliver Röckle), Konstantin Ingenpaß, Gabriel Klitzing, Lukas Plag, Wolfgang Haupt, Robert Bärwald, Fabian Wöhrle, Barbara Potthast (©Holger Schneider), ©andere: privat

Sonntag  7. November  17:00 Uhr

Schub(a)rtiade „frei wie die Forelle“


Schubart, Schubert, Loewe, Schumann u.a.

Johanna Pommranz, Sopran
Konstantin Ingenpaß, Bariton
Gabriel Klitzing, Bass
Lukas Plag, Violoncello
Fabian Wöhrle, Orgel
Wolfgang Haupt, Sprecher
Robert Bärwald, Klavier und Konzeption


Barbara Potthast,   Grußwort
Vorsitzende der Schubart-Gesellschaft


Politisch „frei wie die Forelle“ waren sowohl die Teilnehmer der Schubertiaden wie auch der unermüdliche Freiheitskämpfer und Jubilar 2021 C.F.D. Schubart, an dessen einstiger Wirkungstätte, der Ludwigsburger Stadtkirche, sieben Künstler einen Abend rund um die künstlerische Freiheit gestalten.

Dienstag 9.11.21

Johannes Schwarz, Luis Azcona, Maura Knierim, Anna Stelzner, Rudolf Guckelsberger, Bernd Storz – © Fotos: privat

Dienstag 9. November 19:30 Uhr

„Das Verschlingende beim Namen nennen“


Ein Zeitzeugenbericht
Lyrische Reflexionen – von Selma Meerbaum-Eisinger, Hilde Domin, Mascha Kaléko und Bernd Storz
Neue Musik – u. a. „Okanagon. Der Herzschlag der Erde“ von Giacinto Scelsi

Ensemble TransPort
Maura Knierim
, Harfe
Anna Stelzner, Kontrabass
Luis Azcona,   Perkussion

Johannes Schwarz, Fagott 

Rudolf Guckelsberger, Sprecher

Der Autor Bernd Storz ist anwesend.

Am 9. und 10. November 1938 setzten organisierte Schlägertrupps im gesamten Deutschen Reich, in Österreich und der Tschechoslowakei Synagogen in Brand, plünderten jüdische Geschäfte und verwüsteten Wohnungen. Tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Die „Reichskristallnacht“, wie sie bald genannt wurde, war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa. 

An diese geschichtliche Zäsur, die ihre Schatten auch nach 83 Jahren noch auf uns wirft, wollen wir erinnern: mit einem Augenzeugenbericht des damaligen amerikanischen Generalkonsuls in Stuttgart, Samuel Honaker, mit Gedichten der Jüdinnen Selma Meerbaum-Eisinger (einer Cousine Paul Celans), Hilde Domin und Mascha Kaléko sowie mit Impressionen des Reutlinger Dichters Bernd Storz. Im Wechsel mit diesen Zeitzeugnissen und lyrischen Reflexionen erklingt Musik von Komponistinnen und Komponisten, deren überzeitlich gültige Werke zu einem intensiven, geradezu zeremoniellen Hörerleben einladen: „Gebet“ von Sergiu Natra, „Konstellationen“ von Roman Haubenstock-Ramati (beide jüdischer Herkunft), „Dunst“ von Macarena Rosmanich, „Ciel étoilé“ („Sternenhimmel“) von Kaija Saariaho und „Kurzes Leben“ von Claus-Steffen Mahnkopf.

Musikalisches Kernstück (und Höhepunkt) des Abends ist jedoch „Okanagon. Der Herzschlag der Erde“ von Giacinto Scelsi. Der in die Ewigkeit reichende Friedensimpuls, der in diesem Werk kontinuierlich erklingt, kann als der gemeinsame Nenner unseres Gedenkkonzerts begriffen werden. Die außergewöhnliche Besetzung des Stücks – Harfe, Kontrabass und Tamtam – hat die drei Musiker*innen Luis Azcona (Perkussion), Anna Stelzner (Kontrabass) und Maura Knierim (Harfe) zusammengeführt und zur Gründung des Ensemble TransPort veranlasst. 

Christina Maier

Christina Maier, Mezzosopran studierte Bachelor und Master Sologesang an der Musik und Kunst Privatuniversität in Wien. Als Erasmusstudentin verbrachte sie ein Jahr in Köln und lernte dort bei Prof. Kai Wessel. Anschließend absolvierte sie den Universitätslehrgang für … weiterlesen >>

Johanna Pommranz

Johanna Pommranz, studierte Bachelor und Master Gesang bei Prof. Ulrike Sonntag an der HMDK Stuttgart, schloss mit Auszeichnung ab und führt ihr Gesangsstudium aktuell im Konzertexamen weiter. Sie belegte Meisterkurse u.a. bei Elly Ameling, Margreet … weiterlesen >>

Konstantin Ingenpaß

Konstantin Ingenpaß Für den in Osnabrück geborenen Bariton Konstantin Ingenpaß steht schon seit früher Kindheit die Musik im Lebensmittelpunkt. Bereits ab dem Grundschulalter nahm er Klavier- später auch Gitarrenunterricht und sang während seiner Schulzeit in … weiterlesen >>

Fabian Wöhrle

Fabian Wöhrle studierte Kirchenmusik (B und A) in Stuttgart. Prägende Lehrer waren Prof. Bernhard Haas und Prof. Dieter Kurz. Abschluss mit Auszeichnung in Chor- und Orchesterleitung. Dem Studium Orchesterdirigieren in Weimar bei den Professoren Anthony … weiterlesen >>

Wolfgang Haupt

Wolfgang Haupt *1960 – Schauspieler, Regisseur, TexterLebt und arbeitet in StuttgartGründungsmitglied des Irrlichttheater StuttgartDie Bandbreite des künstlerischen Schaffens umfasst u.a. die Auseinandersetzung mit Gegenwartsautor*innen und gesellschaftspolitischen Themen, theaterpädagogischer Präventions-Arbeit an Grundschulen, schriftstellerischer Tätigkeit – aktuelle … weiterlesen >>

Anna Stelzner

Anna Stelzner erhielt Kontrabassunterricht bei Klaus Schneider und Prof. Gottfried Engels an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bevor sie für ihr Studium nach Freiburg in die Klasse von Prof. Božo Paradžik und Joachim … weiterlesen >>

Luis Azcona

Luis Azcona Luis Azcona is a contemporary percussionist and creator from Zaragoza currently living in Bern, Switzerland. He is specialised in Sound Arts and Chamber Music, although his career as a soloist accumulates awards, recognitions … weiterlesen >>

Johannes Schwarz

Johannes Schwarz Jahrgang 1970, studierte Fagott in Köln, Essen, Basel und Berlin und ist seit 2003 Mitglied des Ensemble Modern. Seit 1996 hat er über 25 CDs im Bereich Klassik und zeitgenössische Musik eingespielt, davon … weiterlesen >>

Bernd Storz

Bernd Storz *1951 in Ravensburg, lebt als Schriftsteller und Gastdozent für Szenisches Erzählen und Drehbuch der Universitäten Freiburg, Konstanz und Stuttgart in Reutlingen. Er veröffentlichte Gedichtbände, Theaterstücke, TV-Drehbücher, Hörspiele, Kriminalromane, Bücher und Essays zur zeitgenössischen … weiterlesen >>

Programm 2020

Sehr geehrte Gäste,
liebe Künstlerinnen und Künstler,

mit Freude, einem zeitlichen Anlauf und mit einem guten Konzept für die hygienische Sicherheit haben wir ein stimmiges Programm mit Konzerten und Lesungen entwickelt. Seit dem 28.10. wissen wir, dass wir aufgrund der behördlichen Anordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie alle unsere Veranstaltungen vom 4. bis 8. November absagen müssen. Das bedauern wir sehr. Die Ziele, die mit diesen Maßnahmen erreicht werden sollen, stehen für die Hermann Haake Stiftung außer Frage.

Selbstverständlich suchen wir nach Möglichkeiten und neuen Terminen für Konzerte und können dann hoffentlich auch Teile aus dem Programm NAH UND FERN wieder aufnehmen.

Die Musikerinnen und Musiker, die Sprecherinnen und Sprecher, die das aktuelle Programm entwickelt haben, werden von der Hermann Haake Stiftung auch in diesem Jahr finanziell gefördert, auch ohne Publikumsvorstellungen, die für uns alle so wichtig und schön gewesen wären.

Wenn Sie Ihre erworbenen Eintrittskarten zurückgeben möchten, können Sie dies bei den beiden Vorverkaufsstellen tun. Sie erhalten dann den von Ihnen bezahlten Eintrittspreis zurück.

Wir arbeiten weiter daran Kultur gemeinsam zu erleben und möchten uns für Ihr Vertrauen in diesem Jahr bedanken.

Freia Fischer
Hermann Haake Stiftung



Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
liebe Besucherinnen und Besucher der Hermann Haake Stiftung,

wir freuen uns mit der Stadtkirche Ludwigsburg in diesen besonderen Zeiten einen geeigneten Veranstaltungsort gefunden zu haben. Die Veranstaltungen der Hermann Haake Stiftung finden vom 4. – 8. November statt und stehen unter der Leitmotiv

NAH UND FERN

Wir beginnen mit einem Orgelstück von Christian Friederich Daniel Schubart, der in dieser Kirche vor 250 Jahren Organist war.
Sein Schicksal spiegelt sich in seinem Liedtext: Die Forelle. Sie wurde von ihm selbst, von Schubert und von anderen vertont. Ihm zu Ehren wird das NOTOS-Quartett mit Kontrabass das Forellenquintett darbieten. Es folgen Klaviervariationen, Beethovenimprovisitationen, Hölderlinvertonungen, Jazz und Lyrik sowie Texte von Paul Celan. Über Freiheit und Demokratie leiten wir über zu Mozarts Höllenfahrt des Don Giovanni.

Die Konzerte und Lesungen finden in Zusammenarbeit mit dem Bezirkskantorat Ludwigsburg und dem Förderverein für Musik an der Stadtkirche e.V. statt.

Mittwoch 4.11.20

Joanna Jaworowska, Laurens Patzlaff – Foto links: privat, Foto rechts: EMC+ Photography

Mittwoch 4.11.2020, 19:30 Uhr – Eröffnung – abgesagt !


Christian Friederich Daniel Schubart

Schubart (*1739) war vor rund 250 Jahren Organist und Musikdirektor in der Stadtkirche Ludwigsburg

Sonate

Kaplied


Trostlied angesichts der Zwangsrekrutierung junger Söldner, die von Herzog Karl Eugen verkauft und nach Kapstadt geschickt wurden.

Joanna Jaworowska, Orgel

Beethoven

Bagatelle, Allegretto, Improvisationen

danach werden auf Zuruf aus dem Publikum Themen variiert



Laurens Patzlaff, Klavier

Donnerstag 5.11.20

Äneas Humm, Doriana Tchakarova, Bernd Storz, Jakob Manz, Hannes Stollsteimer
Foto links: Tobias Humm, beide Fotos rechts: Jan Scheffner, andere: privat

Donnerstag 5.11.2020, 19:30 Uhr – abgesagt !

AN DIE FERNE GELIEBTE



Äneas Humm, Bariton
Doriana Tchakarova, Klavier



Beethovens Zyklus „An die ferne Geliebte“ und Werke von Fanny Hensel, Hugo Wolf, Hans Pfitzner, Peter Cornelius, sowie Hermann Reuter (Hölderlin-Vertonung)


Lyrik und Jazz

ein Wechselspiel

Sommergespräche

Edition 2021 bei Klöpfer/Kröner Stuttgart
„Federfragen“ an Menschen, Orte und Kunstwerke



Bernd Storz, Autor 

Jakob Manz, Saxophon
Hannes Stollsteimer, Klavier

Freitag 6.11.2020

Eva Zalenga, Hans Porten, Doriana Tchakarova, Rudolf Guckelsberger, Bernhard Epstein
Foto links: Laura Zalenga, Foto 2. von links: Henri Bo, andere: privat

Freitag 6. 11.2020, 19:30 Uhr – abgesagt !

POLARITÄTEN

Lieder der Romantik und moderne Dichtung

Paul Celans Todesfuge und sein Liebesgedicht Corona beleuchten Polaritäten: Licht und Dunkel, Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft, das Weibliche und das Männliche. Texte von Celan, Bachmann, Hölderlin, Musik von Schubert, Bach, Strauss u.a.

Eva Zalenga, Sopran
Hans Porten, Bariton
Rudolf Guckelsberger,
Rezitation
Doriana Tchakarova, Klavier
Bernhard Epstein, Klavier und Konzeption

Samstag 7.11.2020

oben: Konstantin Ingenpaß, Paula Jeckstadt, Robert Bärwald
unten: NOTOS-Quartett, Florian Schäfer Foto oben Mitte: Peter Kächele
Foto unten links: Uwe Arens – Foto oben links und rechts und unten rechts: privat

Samstag 7.11.2020, 19:30 Uhr – abgesagt !

FREI WIE DIE FORELLE

Lieder von Schubart, Schubert und anderen 

Paula Jeckstadt, Sopran
Konstantin Ingenpaß,
Bariton
Robert Bärwald, Klavier und Leitung

Wir gratulieren Konstantin Ingenpaß zum 1. Preis im diesjährigen Internationalen Wettbewerb für Liedkunst der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie.

NOTOS-Quartett
Sindri Lederer, Violine 
Andrea Burger, Viola 
Philip Graham, Cello
Antonia Köster,
Klavier

mit Florian Schäfer, Kontrabass

Franz Schubert Klavierquintett in A-Dur op. Post. 114 D 667 (Forellen-Quintett)
Allegro vivace
Andante
Scherzo. Presto
Tema con variazioni. Andantino
Allegro giusto

Sonntag 8.11.2020, 16:00 Uhr

Viktoriia Vitrenko, Vitaly Kiyanitsya – Foto: Oksana Parafeniuk

Sonntag 8.11.2020,  16:00 Uhr – abgesagt !

WENN AUS DER FERNE

Hommage an die Freiheit

Viktoriia Vitrenko, Gesang 
Vitaly Kiyanitsya, Klavier

In Liedern und Texten treffen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, unsere brüchige Existenz und der Mensch-Geist bei Hölderlin, Kupola und Jens Wagner – Beethoven, Skrjabin, Rihm, Hildegard von Bingen und Ruth Schönthal, V. Silvestrov