Der Kunst ein Zuhause.
Die Haake-Stiftung hat es lange schon in Ludwigsburgs Schlössern gefunden.
Die Stadt Ludwigsburg feiert ihren 300ten Geburtstag, wir gratulieren mit einem besonderen Programm. Diese Stadt ist ein Kunstraum im doppelten Sinne, die Musik, die Kultur für viele ein Zuhause, auch im Exil. In der Moderne wird das weltweite Netz für manche der vermeintliche eigentliche Ort. Trotzdem, wir brauchen reale, geschichtssatte Orte und wünschen Ludwigsburg für die nächsten Jahrhunderte eine humane Weiterentwicklung.
Samstag, den 15.09.18, 20:00 Uhr – Eröffnung im Schlosstheater
GRATULATION – 300 Jahre Ludwigsburg
Architekt Prof. Arno Lederer: Die Stadt als Kunstraum
Trio Magos und Philipp Wiede
Maxi Kaun, Klarinette Sebastian Hennemann, Violoncello Goun Kim, Klavier Philipp Wiede, Violoncello
François Couperin: Les goûts-réunis, Concert XIII à deux instruments à l‘unisson
Ludwig van Beethoven: “Gassenhauer-Trio“ op. 11 B-Dur
Max Bruch: Stücke für Klarinette, Viola und Klavier Op. 83
Robert Muczynski: Fantasy Trio op. 26
Besetzungsänderung: Philipp Wiede, erster Solocellist bei den Münchner Symphonikern, spielt an Stelle von Dominik Manz.
Sonntag, den 16.09.18, 11:00 Uhr – Matinée im Bacchuszimmer
Neueinrichtung des Woh(i)nzimmers
Pascal Zurek, Bassbariton und Rezitation Victoria Kunze, Koloratursopran und Harfe Delphine Henriet, Violoncello
Kagel, Domin, Strauss, Bachmann, Kreisler, Büchner, Ligeti, Böll, Fauré, Donizetti und natürlich Hölderlin werden in einer übergangsreichen Konzertsituation dargeboten – zum amüsierten, lang anhaltenden Nachdenken: Inneres/äußeres Exil?
Kulturelle/konkrete Orte?
175 Jahre nach dem Tod Friedrich Hölderlins. Das Wohnen in der Kunst. Erkundung der Umgebung. Zwischen Troglodytentum (Höhlenbewohnertum) und Transzendentalismus. Mit der Herkunft hadern und jonglieren.
Uraufführung
Das Stück „Somewhere“ des in Stuttgart lebenden Komponisten John Palmer wird zum ersten Mal vor Publikum gespielt.
Donnerstag, den 20.09.18, 20:00 Uhr – Schlosstheater
Schmerz ist der Grundton der Natur
Schubart, Loewe, Schubert, Mahler, Kerner
Johanna Pommranz, Sopran Gabriel Klitzing, Bass Robert Bärwald, Klavier und Konzeption
Der Geist des Schlosstheaters hat die Künstler in-spiriert. Mit Christian Friedrich Daniel Schubart als Gastgeber einer fiktiven Abendgesellschaft empfinden wir die glanzvollste Epoche des Ludwigsburger Musiklebens nach. Ihr Zuhause in der Kunst als Kraftzentrum zu finden war Ziel und Wunsch der Künstler aller Epochen.
Oder: Wie die Musik als Behausung in der Fremde dienen kann
Sie mussten fliehen – aus ihrer Heimat, ihrer angestammten Wirkungsstätte. (Die Nazis hatten keinen Sinn für echte Kunst!) Der eine, Bohuslav Martinů, gebürtig aus Böhmen, ging in die USA, der andere, Hans Gál, ungarisch-jüdischer Abstammung, nach England. Das Leben in der Fremde, zunächst ohne Freunde, ohne finanziellen Rückhalt, war schwer. Hans Gál wurde sogar etliche Monate als „Enemy Alien“ (‚feindlicher Ausländer’) interniert. Was gab den beiden in dieser Situation Halt? Wo fanden sie ein „provisorisches“ Zuhause? – Ihre Musik, gespielt vom weltweit renommierten Notos-Quartett, gibt eine Antwort (auch wenn Gáls Quartett vor dem Exil entstand). Dazu liest Rudolf Guckelsberger aus den Erinnerungen von Martinůs Ehefrau Charlotte und aus Hans Gáls Tagebuch „Musik hinter Stacheldraht“, das im Internierungslager entstand, von seinen Qualen und Ängsten berichtet, aber auch ein bewegendes Zeugnis ist von der befreienden Kraft des menschlichen Geistes.
Bohuslav Martinů (1890-1959) Klavierquartett Nr. 1
Hans Gál (1890-1987) Klavierquartett in A-Dur
NOTOS-Quartett Sindri Lederer, Violine Andrea Burger, Viola Philip Graham, Cello Antonia Köster, Klavier
Rudolf Guckelsberger, Sprecher
Plakat für Hans Gáls im Internierungslager komponierte Revue „What a life!“
(Holzschnitt von Paul Humpoletz, 1940)
Liebesverstrickungen sind beliebt. Die Stuttgarter Opernschule bietet einen Querschnitt mit Arien und Ensembles. Arien aus Rossinis Barbier und dem Rosenkavalier runden diesen Abend über die pure, komplexe, versteckte, unwiderstehliche Liebe.
Sonntag, den 23.09.18, 11:00 Uhr – Matinée im Bacchuszimmer
Natur purpur Natur?
Lyrik, Texte und Musik
Studierende der Musikhochschule Stuttgart
Sprecher_innen Lina Oppermann, Ramon Schmid, Benjamin Stedler, Hannah Wehrum Sneji Prodanova, Kontrabass Katharina Krebitz, Gesang
Michael Speer, Regie
Lessing, Hölderlin, Jandl, Gernhardt, Kästner, Goethe, Brecht u.a. werden neu interpretiert Ludwigsburg war vor der Stadtgründung ein wildreiches Jagdgebiet des Herzogs: Natur pur?
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